Das Internet hat unser Leben verändert. Vom Einkaufen über das Reden mit Fremden bis zu allem Wissen, das man sich denken kann, ist das Netz nicht mehr wegzudenken. Eine der größten Änderungen ist das Online-Dating. Es ist, als würdest du in einem großen, trüben Teich fischen. Du weißt nie, was du fangen wirst. Manchmal ziehst du etwas, das dein Herz höher schlagen lässt. Aber es gibt auch Gefahren, besonders für Frauen. Diese Welt ist nicht so sicher, wie sie scheint. In der Anonymität lauern Schatten. Deshalb ist es klug, wachsam zu sein und ein paar Regeln zu beachten.
Egal, ob du nur einen kleinen Flirt suchst oder den Menschen, mit dem du den Rest deines Lebens verbringen willst, du wirst online fündig. Aber wie alles im Netz birgt auch Online-Dating Risiken. Es gibt Leute, die die Anonymität ausnutzen, um anderen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Hinter einem netten Bild und ein paar lustigen Worten kann sich jemand verstecken, der nur ein Spiel spielt, manchmal sogar ein böses. Manche Männer als auch Frauen tun so, als wären sie die perfekten Partner, dabei wollen sie nur betrügen. Viele Menschen sind sorglos, und das macht es Betrügern leicht. Doch es gibt noch andere Gefahren: die durch unseriöse Anbieter und die durch eine Sucht nach Online-Kontakten.
Auch wenn bei der Erstellung dieses Beitrags mit größter Sorgfalt gearbeitet wurde, kann keine Gewähr für Vollständigkeit übernommen werden. Ziel ist es, auf die Gefahren und Risiken aufmerksam zu machen. Weitere Informationen findest du auf den verlinkten Websites bei den jeweiligen Stichpunkten.
Neben den Gefahren durch andere lauern auch persönliche Fallstricke. Ein Problem sind Schwierigkeiten in festen Beziehungen.
Beziehungsprobleme
Manche gehen ins Netz, obwohl sie in einer Beziehung sind. Das Flirten online scheint harmlos, aber für viele bedeutet es Untreue. Selbst harmlose Chats können eine Beziehung in eine Krise stürzen, wenn der Partner davon erfährt. Manchmal endet es in einer Trennung. Wer sich auf dieses Spiel einlässt, sollte wissen, was er riskiert.
Suchtgefahr
Wie vieles im Internet kann auch Online-Dating süchtig machen. Aus Spaß wird Zwang. Schon 1998 fanden Forscher heraus, dass rund 13 Prozent der Chat-Nutzer Anzeichen von Sucht zeigten. In den Jahren danach wurde das Phänomen auch in anderen Bereichen wie Spielen oder dem Handel mit Aktien beobachtet. Alles, was du im Netz tun kannst, hat das Potenzial, dich zu fesseln. Sogar eBay kann süchtig machen.
Online-Dating ist eine Form der Chatsucht. Der Wiener Psychiater Dr. Hans Zimmerl beschreibt die Anzeichen einer solchen Sucht so:
Der Zwang, online zu sein,
Verlust der Kontrolle über die Zeit, die man dort verbringt,
Rückzug aus dem echten Leben,
Vernachlässigung von Essen, Schlaf und Arbeit,
Das Verharmlosen des eigenen Verhaltens,
Nervosität, wenn man nicht online sein kann.
Die Gefahr, süchtig zu werden, besteht, wenn jemand viel Zeit im Netz verbringt, ständig flirtet, aber nie jemanden trifft. Das kann dazu führen, dass man sich immer weiter von Familie und Freunden abkapselt. Wer merkt, dass er so handelt, sollte gegensteuern. Und wenn es schon zu spät ist, hilft oft nur noch ein Fachmann.
Die Sicherheit beim Online-Dating fängt mit der Wahl des richtigen Anbieters an. Der Markt ist groß, und nicht jeder, der eine Seite betreibt, ist vertrauenswürdig. Es gibt viele Singlebörsen, Partnervermittlungen und Dating-Apps. Manche haben nicht die Mittel, um die Daten der Nutzer gut zu schützen. Worauf sollte man achten?
Bevor du dich anmeldest, lies die Regeln genau. Schau dir die Bedingungen an, unter denen du kündigen kannst. Recherchiere im Netz, um diese Fragen zu klären:
Was kostet die Premium-Mitgliedschaft wirklich?
Verlängert sich der Vertrag automatisch?
Wie lange ist die Kündigungsfrist?
Werden deine Daten an Dritte verkauft?
Gibt es gefälschte Profile?
Die Seite muss deutlich machen, was du bekommst, wenn du zahlst. Wenn die Regeln unklar sind, kannst du leicht in eine Abofalle tappen und am Ende viel mehr bezahlen, als du wolltest. Ein guter Anbieter hält nichts geheim und beantwortet Fragen offen. So verhinderst du, dass du dich später ärgerst.
Es ist nicht schwer, Nutzerprofile zu überprüfen. Ein guter Kundenservice schaut sich an, wer sich anmeldet. Schummeleien oder Betrüger werden schnell aussortiert. Auch Profile, die lange inaktiv sind, sollten verschwinden. Wenn du deine Handynummer oder deinen Ausweis angibst, erhöht das die Sicherheit. Für gute Leistung lohnt es sich auch, für den Service zu zahlen.
Ein Anbieter muss klar machen, dass er deine Daten schützt. Werden Bilder oder Infos weitergegeben, sollte das sofort klar und deutlich gesagt werden. Gute Plattformen geben dir auch die Möglichkeit, unerwünschte Kontakte zu blockieren. Das sollte leicht zu finden sein, damit du dich sofort wehren kannst, wenn dir jemand zu nahe tritt.
Viele Menschen, die neu sind im Online-Dating, geben zu viel von sich preis. Gute Anbieter wissen das und warnen ihre Nutzer vor den Risiken. Es sollte deutlich gemacht werden, dass man vorsichtig sein muss. Gerade Anfänger profitieren von diesen Hinweisen.
Wenn die Seite nicht funktioniert oder du technische Probleme hast, sollte der Anbieter schnell reagieren. Während der Geschäftszeiten sollte der Kundenservice erreichbar sein und dir in höchstens 24 Stunden antworten. Bei schweren Fällen, wie etwa bei Belästigung, wird das Profil des Störers sofort gesperrt.
Beim Online-Dating sollte man nie zu früh persönliche Informationen teilen. Wer klug ist, hält sich zurück und achtet darauf, wem er vertraut.
Am Anfang sollte man den Kontakt auf die Webseite oder App beschränken. Nutze die Nachrichtenfunktion der Plattform, um in Kontakt zu bleiben. Es ist klug, sich eine kostenlose E-Mail-Adresse anzulegen und den Austausch darüber zu beginnen. Erst wenn du dich sicher fühlst, kannst du ein Prepaid-Handy nutzen oder über Skype kommunizieren.
Wenn du hartnäckig bleibst und dich weigerst, zu schnell persönliche Daten preiszugeben, verlieren Betrüger bald das Interesse. Diese wissen, dass seriöse Plattformen ihr Verhalten erkennen und das Profil sperren können. Sie haben wenig Zeit, um ihre Opfer von der Seite zu locken.
Im Eifer des Gefechts gibt man oft mehr preis, als gut ist. Vermeide es, deinen Wohnort, die Handynummer, deine E-Mail-Adresse oder den Arbeitsplatz zu früh zu nennen. Schon wenige Daten können ausreichen, um dich im Internet zu finden. Deinen vollen Namen solltest du frühestens nach dem ersten Treffen preisgeben. Nutze für den Anfang einen anonymen Nicknamen und das interne Nachrichtensystem. Solltest du später direkt kommunizieren wollen, lege dir eine separate E-Mail-Adresse an, aber achte darauf, dass dein echter Name nicht im Briefkopf erscheint.
Es scheint harmlos, ein Foto aus den sozialen Netzwerken für das Dating-Profil zu nehmen. Doch über die Bildersuche bei Google kann man schnell deine anderen Profile finden. Verwende lieber Fotos, die sonst nirgends im Netz sind. Verknüpfe dein Profil nicht mit Instagram oder anderen Netzwerken.
Deine Vorlieben oder Hobbys zu erwähnen, ist in Ordnung. Doch halte dich bei persönlichen Details zurück. Sag nicht, wo du regelmäßig hingehst oder wo du dein Lieblingsessen genießt. Jemand könnte diese Informationen nutzen, um dich zu finden.
Im echten Leben vertraut man auch nicht blind einem Fremden. Nur weil du mit jemandem chattest, heißt das nicht, dass du ihn kennst. Achte darauf, welche Informationen dir die andere Person gibt. Sind es klare Antworten oder weichen sie dir aus? Wenn etwas nicht stimmt, frage nach oder brich den Kontakt ab.
Bevor du einen Schritt weitergehst, recherchiere. Suche den Namen der Person im Internet und vergleiche die Angaben. Achte auf Details in den Fotos: Stimmen sie mit dem angeblichen Wohnort überein? Nutze die Bildersuche bei Google, um zu prüfen, ob die Bilder echt sind. Wenn du ein schlechtes Gefühl hast, beende den Kontakt sofort.
Wenn dir etwas komisch vorkommt, sprich mit einem Freund darüber. Oft sieht eine neutrale Person klarer, als man selbst, weil man zu sehr in der Sache drinsteckt.
Sei vorsichtig, wenn du E-Mails austauschst. Öffne keine Anhänge, auch wenn sie angeblich ein Foto enthalten. Dahinter kann sich ein Virus verstecken. Klicke auch keine Links an, sie könnten dir schaden.
Bevor du dich triffst, mach ein Videotelefonat. So kannst du sehen, ob die Person echt ist. Wer sich weigert zu skypen, hat möglicherweise etwas zu verbergen.
Trefft euch an einem öffentlichen Ort, fahre selbst hin und lasse dich nicht abholen. Ein Café oder Restaurant ist eine gute Wahl. Ein (weitläufiger) Park ist NICHT die erste Wahl! Trinke nur wenig Alkohol und lade die Person nicht zu dir nach Hause ein. Siehe auch “Wohin beim ersten Date“
Stichwort K.-o.-Tropfen: Lass während des Treffens dein Getränk und das Essen niemals aus den Augen. Wenn du unbedingt auf die Toilette mußt, rühre anschließend nichts mehr an. Bestell dir am besten unter einem Vorwand etwas Neues.
Weblinks zum Thema K.-o.-Tropfen:
https://de.wikipedia.org/wiki/K.-o.-Tropfen (wikipedia),
https://weisser-ring.de/praevention/tipps/k-o-tropfen (Weisser Ring)
http://www.frauennotruf-hamburg.de/erste-informationen/k-o-tropfen (Frauennotruf Hamburg)
Sag einem Freund Bescheid, wann und wo du dich triffst. Halte dein Handy bereit, damit er dich notfalls erreichen kann.
Alkohol kann deine Urteilsfähigkeit trüben. Trinke lieber wenig und bleibe aufmerksam.
Höre auf dein Bauchgefühl. Wenn sich etwas falsch anfühlt, beende das Date. Es gibt keinen Grund, aus Höflichkeit zu bleiben.
Auch wenn das Treffen gut lief, verrate nicht sofort deine Adresse. Es ist besser, vorsichtig zu bleiben. Wenn die Sache nicht gut ausgeht, möchtest du nicht, dass die Person weiß, wo du wohnst.
Habe eine Ausrede bereit, um das Treffen zu beenden, falls es nötig ist. Wenn du unsicher bist, rufe einen Freund an, der dich aus der Situation „retten“ kann. Verabredet einen “Alarmcode”, der deinem Freund signalisiert, dich umgehend abzuholen. Wie z. B. “ich hole dich Morgen zur Arbeit ab”, “Wie geht es deiner Erkältung?” etc.
Diese Schritte helfen dir, beim Online-Dating sicher zu bleiben und böse Überraschungen zu vermeiden.
Wenn der Schatten Wirklichkeit wird
Wie schützt man sich vor Stalking im Internet?
Was tust du, wenn dich ein Stalker ins Visier nimmt? Wie verhältst du dich, wenn der Stalker deine Adresse kennt und der Schrecken aus der virtuellen Welt ins echte Leben tritt? Zunächst ist es ratsam, wie besprochen, eine anonyme E-Mail-Adresse zu nutzen. Bleib in der Anfangszeit auf der Plattform, bevor du auf Prepaid-Handy oder Skype umsteigst.
Breche den Kontakt konsequent ab.
Wenn du kein Interesse hast, sag es klar und deutlich. Eine freundliche Ausrede wie „jetzt nicht, vielleicht später“ gibt falsche Hoffnungen. Der Stalker hört nur, dass er dranbleiben muss. Sag ihm einmal, und ohne Umschweife: „Ich habe kein Interesse und breche den Kontakt ab.“ Danach musst du konsequent bleiben. Keine letzten Gespräche. Keine E-Mails, keine Nachrichten. Jede Antwort ist für ihn ein Zeichen, dass er weitermachen soll.
Dokumentiere alles.
Die erste Reaktion ist, ungewollte Nachrichten zu löschen. Doch das ist ein Fehler. Bewahre jede E-Mail, jeden Brief, jede Nachricht auf dem Anrufbeantworter auf. Zeichne Anrufe auf, wenn du kannst. Und wenn er dir auf der Straße begegnet, notiere Zeit und Ort. Zeugen sind hilfreich. Diese Beweise sind wichtig, wenn du zur Polizei gehst oder eine einstweilige Verfügung beantragst.
Suche Unterstützung.
Stalking fühlt sich an, als wäre man allein. Aber das bist du nicht. Sprich mit Freunden, Familie oder vertrauten Kollegen. Sie können dir den Rücken stärken. Stalking ist nie deine Schuld. Bitten jemanden, die Nachrichten des Stalkers zu lesen und zu prüfen, ob sie beunruhigend sind. Es gibt auch Selbsthilfegruppen und Therapeuten, die dich unterstützen können. Teile deiner Umgebung mit, was passiert, damit der Stalker nicht auf anderem Wege an Informationen über dich kommt.
Hole dir rechtlichen Beistand.
Wenn das Stalking nicht aufhört, ist es Zeit für juristische Schritte. Das Gewaltschutzgesetz erlaubt es, den Stalker vor Gericht zu bringen. Eine einstweilige Verfügung kann ihn daran hindern, dir zu nahe zu kommen. Missachtet er die Verfügung, drohen ihm rechtliche Konsequenzen. Sprich mit einem Anwalt, der sich mit solchen Fällen auskennt. Ein Vergleich vor Gericht ist oft keine gute Idee, weil er dem Stalker das Gefühl gibt, dass sein Verhalten teilweise gerechtfertigt war.
Die dunkle Seite des Online-Datings
Stalking ist nur eine der Gefahren. Identitätsdiebstahl, Love Scamming und Erpressung (Sextortion) sind weitere Risiken, denen man beim Online-Dating begegnen kann. Eine falsche Bewegung, und du kannst zum Ziel werden.
Das erste Date ist meistens mit sehr viel Aufregung verbunden. Es zählt der erste…
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