Partnervermittlung

Es war ein stiller Nachmittag, und die Stadt rauschte wie ein Fluss, den niemand bemerkte. Die Menschen saßen vor ihren Bildschirmen, suchten, tippten, warteten. Partnervermittlungen, nannte man sie. Sie waren für die, die etwas Beständiges wollten. Keine flüchtigen Begegnungen, keine schnellen Abenteuer. Hier ging es um das Echte. Um das, was bleibt, wenn das Feuer des Neuen verlöscht ist und nur noch das Glimmen der Gemeinsamkeit übrig bleibt.

Du setzt dich hin, registrierst dich. Ein Test folgt. Fragen über Fragen, tief grabend, manchmal ungemütlich, aber notwendig. Du willst doch die Wahrheit, oder nicht? Die Plattformen nehmen sich Zeit, und du musst es auch. Geduld, das war die Währung, mit der hier gezahlt wurde. Langsam, aber sicher, so hieß das Versprechen. Du wartest auf den Vorschlag. Es dauert. Vielleicht einen Tag, vielleicht eine Woche. Du wirst sehen.

Dann kommt er. Ein Name, ein Gesicht. Vielleicht passt es, vielleicht nicht. Aber es ist mehr als Zufall, mehr als ein Wisch nach rechts oder links. Ein Algorithmus, sagen sie, hat das alles berechnet. Er kennt dich besser, als du dich selbst kennst, glauben manche. Aber am Ende, das weißt du, liegt die Entscheidung immer bei dir. Der Algorithmus hat keine Gefühle. Er weiß nichts von Einsamkeit, nichts von Sehnsucht. Das musst du selbst herausfinden.

Es ist ein sicherer Weg, sagen sie. Vielleicht ist es so. Vielleicht auch nicht. Die Plattformen können dich führen, aber gehen musst du allein. Manchmal führt dich der Weg zu einem Ort, den du nicht erwartet hast. Vielleicht findest du jemanden, vielleicht findest du auch nur dich selbst.

Aber das ist das Leben, nicht wahr? Du wagst es oder du lässt es sein. Und am Ende bleibt dir nur das, was du hineingegeben hast. Es gibt keine Versprechen, keine Sicherheiten. Nur Hoffnung, still und tief wie das Meer.